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Hausgeschichte

Das Museum

Unser Museum, das „Schlesische Schaufenster in Bayern – Museum und Dokumentation“ wurde von der „Stiftung Schlesien.Bayern – MMIX-“ gegründet und soll in Erfüllung deren Zielsetzungen die Bedeutung Schlesiens in Geschichte und Gegenwart darstellen und seinen Kulturbeitrag zur Entfaltung und zur Geltung bringen.


Ziele und Aufgaben

Schlesien, heute fast vollständig zu polnischem Staatsgebiet gehörend, war Jahrhunderte lang ein deutsches Gebiet, das mit seiner reichen Kultur und Geschichte nicht aus dem Bewusstsein und der Erinnerung verschwinden darf. Um Schlesien der interessierten bayrischen Bevölkerung etwas näher zu bringen, die wechselvollen Beziehungen zwischen Bayern und Schlesien zu betonen und das Schicksal der Vertreibung in Erinnerung wach zu halten, bemühen wir – die Schlesier in Bayern - uns seit Langem, eine entsprechende museale Präsentation verwirklichen zu können. Und wir wollen „Spuren hinterlassen“ von dem Leben der Schlesier in Bayern und ihrem Anteil am Auf- und Ausbau Bayerns – somit auch ein Stück bayerischer Geschichte - nach dem Krieg und auch von dem, was Bayern für die Schlesier getan hat. Ebenso sollen das Wirken und die Bedeutung der „Landsmannschaft Schlesien“ zumindest im Ansatz dokumentiert werden, eine Aufgabe, die bisher in keinem Museum Deutschlands in Angriff genommen wurde und insoweit ein Alleinstellungsmerkmal zu anderen Museen darstellt.

So versteht sich unser „Schlesisches Schaufenster“ als ein zwar bescheidenes, aber mit Anspruch auf Wissenschaftlichkeit und auf Dauer angelegtes Museum, das allgemein alle Bürger, insbesondere aber auch jüngere Menschen ansprechen will, die Schlesien, seine Geschichte und die der Schlesier v.a. im 20. Jahrhundert nicht kennen. Und es ist natürlich auch ein Museum „von den Schlesiern für die Schlesier“. Das kommt unübersehbar darin zum Ausdruck, dass alle Exponate ausschließlich aus Objekten bestehen, die uns von den Schlesiern für unsere Zwecke zur Verfügung gestellt wurden – wir haben nicht ein einziges Objekt angekauft und werden es wohl auch künftig nicht tun, schon allein deshalb, weil uns dafür keinerlei finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Aber nicht in erster Linie beliebiger Hausrat, sondern Zeugnisse hauptsächlich der Erlebnisgeneration sollen neben musealen Exponaten „Geschichte“ lebendig werden lassen. So sollen diese Erinnerungsstücke an die Heimat Schlesien, an denen gefühlsmäßig oft sehr viel hängt,  auch vor dem endgültigen Verlust gerettet werden, bevor sie von nicht mehr betroffenen Nachfahren der Vertriebenen „entsorgt“ werden.

Der Name als Programm und Leitfaden der Ausstellung „Schlesisches Schaufenster in Bayern – Museum und Dokumentation“

Schlesien – was lässt sich nicht alles über das „zehnfach interessante Land“ (Goethe) sagen. Wir wollen – wenn auch nur ganz bescheiden – die schlesische Geschichte, reiche Kultur, sein Schicksal in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Erinnerung bzw. im Bewusstsein wach halten und dieses der interessierten gesamten bayerischen Bevölkerung etwas näher bringen.

Schaufenster – unsere Institution soll keine tote Ansammlung von mehr oder weniger Interessantem sein, sie soll – wie ein Schaufenster – wechselnde Ansichten bieten, Interesse hervorrufen und Besucher anlocken. Das wird eine sehr schwierige Aufgabe werden, besonders deswegen, weil wir schon jetzt viel zu wenig Platz haben, um alle vorhandenen Objekte ausstellen zu können und Wechselausstellungen sowie Sonderveranstaltungen anbieten zu können. 

In Bayern – die Schlesier waren in den Nachkriegs- und den 50-er Jahren nach den Sudetendeutschen mit rund 500.000 heimatlos Gewordenen die größte Vertriebenengruppe in Bayern, davon sogar 98.000 in Niederbayern. Allein die Stadt Straubing nahm weit über 5000 Schlesier auf. Neben ihren Erinnerungen brachten sie viel Wissen, Können und tatkräftigen Aufbauwillen mit und trugen dazu bei, Bayern zu modernisieren. 

Mit unserem Schaufenster wollen wir auch die wechselvollen Beziehungen zwischen Bayern und Schlesien in Geschichte und Gegenwart betonen, Dankbarkeit für die Aufnahme und Integration der damaligen Flüchtlinge und Vertriebenen gegenüber dem Land Bayern und seinen Einwohnern zum Ausdruck bringen und für gegenwärtige Unterstützung danken.

Museum – Museen tragen einiges zu einem gemeinsamem Wissen und gemeinsamer Bildung bei und das ist eine bedeutende Grundlage für ein gemeinsames Wertesystem und damit zum Zusammenhalt der Gesellschaft, hier der vertriebenen Schlesier und der Einheimischen. In unserem Museum wird anhand der zahlreichen, nur von Landsleuten geschenkten oder geliehenen Exponaten versucht, ein Mini-Bild schlesischer Kultur, Tradition, enormer Wirtschaftskraft und schlesischen Geisteslebens anzudeuten. Aber nicht in erster Linie beliebiger Hausrat, sondern Zeugnisse hauptsächlich der Erlebnisgeneration sollen neben musealen Exponaten „Geschichte“ lebendig machen. So sollen diese Erinnerungsstücke an die Heimat Schlesien, an denen gefühlsmäßig oft sehr viel hängt,  auch vor dem endgültigen Verlust gerettet werden, bevor sie von nicht mehr betroffenen Nachfahren der Vertriebenen „entsorgt“ werden. 

Dieses Museum in der Trägerschaft der „Stiftung Schlesien.Bayern – MMIX-“ soll ein zwar bescheidenes, aber mit Anspruch auf Wissenschaftlichkeit und auf Dauer angelegtes Museum werden, das allgemein alle Bürger, insbesondere aber auch jüngere Menschen ansprechen will, die Schlesien, seine Geschichte und die der Schlesier v.a. im 20. Jahrhundert nicht kennen. Und es ist natürlich auch ein Museum „von den Schlesiern für die Schlesier“. 

Dokumentation – diese wird bereits nonverbal durch die zahlreichen Exponate geleistet. Und – Erinnerung steht im Vordergrund, nicht als Vorwurf oder Aufrechnung, sondern als objektive Darstellung auch der Geschichte und damit Hilfe zu völkerverbindendem, gegenseitigem Verständnis. Hierher gehört auch die Dokumentation und Erinnerung an Flucht und Vertreibung am Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg, an die schwierigen Anfangszeiten im zerstörten Restdeutschland und an das besonders in den Anfangsjahren segensreiche mitmenschliche Wirken der Landsmannschaft Schlesien für seine Mitglieder und den Fortbestand der Landsmannschaft bis heute. Und wir wollen „Spuren hinterlassen“ von dem Leben der Schlesier in Bayern, ihrem sozialen, kulturellem und wirtschaftlichem Wirken in Bayern und ihrem Anteil am Auf- und Ausbau Bayerns nach dem Krieg, und auch von dem, was Bayern für die Schlesier getan hat. Ebenso sollen das Wirken und die Bedeutung der „Landsmannschaft Schlesien“ zumindest im Ansatz dokumentiert werden, eine Aufgabe, die bisher in keinem Museum Deutschlands in Angriff genommen wurde. 

Bei den Betroffenen, der noch lebenden Erlebnisgeneration, soll die Erinnerung an die Heimat und deren Liebe zu ihr wach gehalten werden, bei deren Nachkommen aber den Geist der Charta der Heimatvertriebenen im Bewusstsein verankern, damit dann der Beitrag der Schlesier – wie aller anderen Vertriebenen auch - v.a. als Brückenbauer weiter wirken möge.

Ein Abriss der Geschichte des „Schlesischen Schaufensters in Bayern – Museum und Dokumentation“ – „Werdegang“ des Museums


Das Anliegen eines musealen Nachweises für das Leben und Wirken der nach 1945 vertriebenen Schlesier in Bayern bestand schon seit Langem. Konkrete Formen nahm es an, nachdem 2009 die „Stiftung Schlesien.Bayern - MMIX -“ ins Leben berufen wurde. Seit dieser Zeit waren wir auf der Suche nach einem geeigneten Objekt.


Chronologie:

Der Landesverband Bayern suchte nach einem geeignetem Objekt, zunächst: wenn möglich als Eigentum der Landsmannschaft Schlesien Landesverband Bayern e.V. mit der Absicht, dass dabei ein Begegnungs- und Kulturzentrum für Mitglieder der Landsmannschaft Schlesien sowie für Freunde und Interessierte an der ehemals deutschen Provinz Schlesien entstehen sollte; neben dem Begegnungszentrum (und Sitz des Landesverbandes) wäre eher eine „Heimatstube“ als ein „echtes Museum“ entstanden.

Bild in Lightbox öffnen (open image in lightbox). Das Gutsknechthaus in Treuchtlingen

Das Gutsknechthaus in Treuchtlingen
2013; Angebot über das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (Sozialministerium) (Ministerialdirigent Paul Hansel): Für ein Kulturzentrum (ohne Begegnungszentrum) der Stiftung Schlesien (nicht mehr für die Landsmannschaft!) bietet sich ein Einmieten im ehemaligen Ordensschloss zu Ellingen, in dem sich bereits das Ostpreußische Kulturzentrum befindet. Es gab viele Versprechungen seitens des Sozialministeriums, letztlich konnte nichts eingehalten werden.

Ausstellungen im bestehenden Ostpreußenmuseum zu Ellingen
Noch im gleichen Jahr (13. 08. 2013) kam die sich ebenfalls im Besitz des Bayerischen Staates befindliche „Wülzburg“ bei Weißenburg ins Gespräch (als Untermieter der evangelischen Diakonie). Trotz Entgegenkommens dieses Mieters in Erbpacht waren die Voraussetzungen nicht gegeben.

Im März 2014 war im Kontakt zur Immobilien Freistaat Bayern, Regionalvertretung München ein „Angebot des Finanzministeriums zu einer Immobilie in Berchtesgaden“ im Gespräch. Es handelte sich um ein Gebäude, das früher Sitz des Amtsgerichts war, dann aber zur Nutzung für den Nationalpark extra für Ausstellungsnutzung umgebaut wurde. Auch diese Möglichkeit hat sich zuletzt zerschlagen.

Das Herzogsschloss zu Straubing
Ab August 2014 war das Herzogsschloss Straubing im Gespräch, es gab viele Verhandlungen. Nach Erfüllung einiger Voraussetzungen, Projektbeschreibungen und erstellten (vorläufigen) Konzepten kam letztlich die Zusage, auch dank der unterstützenden Bemühungen des inzwischen (pensionierten) MDir a.D. Paul Hansel und von MdL Josef Zellmeier. Parallel verlaufende Bitten um eine finanzielle Unterstützung durch das Bayerische Sozialministerium, ohne die jegliches Projekt nicht finanzierbar wäre (das Ministerium führt im Namen auch den Titel: „Zukunftsministerium“), wurden bei diesem Projekt anerkannt und im Oktober 2015 wurde eine institutionelle Förderung in Aussicht gestellt.

Hier im zweiten Stock des Herzogschlosses hat unser „Schaufenster“ sein Domizil.
Ab dem 01.01.2016 gilt ein Untermietvertrag mit der Stadt Straubing, die selbst in dem dem Bayerischen Staat gehörenden Herzogsschloss Straubing Mieter ist. Im zweiten Stock stehen der „Stiftung Schlesien.Bayern - MMIX -“ gut 200 m2 für Ausstellungszwecke des „Schlesischen Schaufensters in Bayern – Museum und Dokumentation“ zur Verfügung.

Damit konnte die konkrete und umfangreiche Arbeit aller Schlesier für die Ausstellung beginnen.

Schlesisches Schaufenster in Bayern –
Museum und Dokumentation
Herzogschloss
Schloßplatz 2b
94315 Straubing
ls-schaufenster@t-online.de
C.K.Kuznik-Obernburg@t-online.de